Breda, Große- oder Liebfrauenkirche (1999/2000)

Breda, Große- oder Liebfrauenkirche (1999/2000) Martijn van der Horst

Die große- oder Liebfrauenkirche in Breda schreibt über 750 Jahre Geschichte. Die erste Erwähnung einer steinernen Kirche finden wir in einer Urkunde aus dem Jahre 1269. In der ersten Hälfte des 16. Jh. erlebt die Große Kirche den Höhepunkt ihrer Blüte. Der Herrenchor wird mit der Prinzenkapelle erweitert. Mehr als 200 Grabsteine bedecken den Boden der Kirche. Man findet auch viele Grabmals: Engelbrecht II, Hendrik III, Graf von Nassau-Dietz, Hendrik III, Prinz von Oranien, Anna van Buren (die erste Frau des Wilhelms von Oranien) und viele anderen.

Holland ist ein Orgelland. Nirgendwo in der Welt gibt es so viele schöne historische Instrumente auf solch einer kleinen Fläche. Es gibt große und kleine, bekannte und weniger bekannte Orgeln. Jede Orgel hat aber ihre eigene Bauart und Tonschönheit. Im Laufe der Jahrhunderte sind diese Orgeln erhalten geblieben und es lohnt sich immer noch sie anzuschauen und anzuhören.

Die Orgel der Bredaer "Große- oder Liebfrauenkirche" ist eine der größten der Niederlande. Aus der Geschichte geht hervor daß dies nicht immer so gewesen ist. 1534 wurde der Auftrag erteilt für den Bau einer neuen Orgel, woran im Laufe des 16. Jahrhunderts verschiedene Orgelbaumeister gearbeitet haben. Die Orgel hatte damals nur 16 Stimmen. nachdem sie mehrmals umgestellt wurde, landete die Orgel schließlich an ihrer heutigen stelle. Letzteres unter der Leitung des Organisten Jacobus Zeemans, der 1712 auch einige erweiterungen und ein neues Hauptwerkgehäuse herbeiführte. Das alte Hauptwerkgehäuse wurde vermutlich als Gehäuse für das Rückpositiv verwendet.

Nach verschiedenen Renovierungsarbeiten von u.a. Johann Heinrich Hartmann Bätz (Großvater der Bätz Brüder die die Utrechter Domorgel bauten) erhielten die Orgel 1780 eine neue Winderzeugung. Danach wurde die Orgel ausgebaut und hatte Ende des 19. Jahrhunderts 25 Stimmen.

1904 fing die Renovierung der Kirche an und wurde die Orgel vielmals demontiert. Nach vollendeter Kirchenrenovierung erbaute Flentrop Orgelbau 1966 eine neue Orgel mit teilweiser Verwendung alter Pfeifen, wie Prinzial und Cornet des Hauptwerks, Prinzipal und Flöten des Rückpositivs und Flöten, Oktav 4'und Viola des Oberwerks. Das Brustwerk bestehy hauptsächlich aus Materialien von einer alten Anneessens Orgel aus Belgiën. So stellte Flentrop eine Orgel her mit 4 Manualen und Pedal. Jaap Hillen war der Orgelsachverständiger.

Neben dem Neubau von Orgeln ist die Restaurierung und Rekonstruktion von historischen Instrumenten ein bedeutendes Geschäftsfeld der Firma Van den Heuvel. Dabei ist es das Ziel, die im Laufe der Zeit klanglich veränderten Instrumente hinsichtlich ihrer Ursprünglichkeit wiederherzustellen.

Jan L. van den Heuvel war bis 1967 tätig in dem Betrieb des Orgelbauers D.A. FLENTROP in Zaandam und hat sogar mitgearbeitet an der Bredaer Orgel. 1999 bekam er den Auftrag die Orgel gründlich zu pflegen und restaurieren. Mehrere Register, wie z.B. Vox Humana und Hobo sind neu. Auf wünsch sind Cimbelstern und Glockenspiel hineingefügt. Als Sachverständiger wurde Jaap Hillen hinzugezogen der noch immer Hautorganist der  Grosse Kirche war.

 

Additional Info

  • Aktivität: Restaurierung
  • Standort: Breda (NL)
  • Disposition:
    Pedaal, C-f1
    Prestant 16'
    Subbas 16'
    Octaaf 8'
    Gedekt 8'
    Roerquint 5 1/3'
    Octaaf 4'
    Nachthoorn 2' II
    Mixtuur V
    Bazuin 16'
    Trompet 8'
    Klaroen 4'


    Rugwerk (I), C-g3
    Prestant 8' I-II
    Holpijp 8'
    Octaaf 4'
    Fluit 4'
    Octaaf 2'
    Quint 1 1/3'
    Sesquialter II
    Mixtuur IV
    Dulciaan 8'
    Tremulant



    Hoofdwerk (II), C-g3
    Prestant 16' I-II
    Octaaf 8'
    Roerfluit 8'
    Octaaf 4'
    Quintadeen 4'
    Quint 2 2/3'
    Octaaf 2'
    Cornet V
    Mixtuur IV-V
    Scherp III-IV
    Trompet 16'
    Trompet 8'

    Bovenwerk (III), C-g3
    Gedekt 16'
    Prestant 8' I-II
    Holpijp 8'
    Viola 8'
    Octaaf 4'
    Open Fluit 4'
    Nasard 2 2/3'
    Fluit 2'
    Terts 1 3/5'
    Flageolet 1'
    Mixtuur III-IV
    Schalmei 8'
    Hobo 8'
    Tremulant
    Borstwerk (IV), C-g3
    Gedekt 8'
    Quintadeen 8'
    Prestant 4'
    Roerfluit 4'
    Gemshoorn 2'
    Quint 1 1/3'
    Cornet V
    Vox Humana 8' (b/d)
    Tremulant
    Klokkenspel




    Couplers
    Rugwerk/Pedaal
    Hoofdwerk/Pedaal
    Bovenwerk/Pedaal
    Rugwerk/Hoofdwerk
    Bovenwerk/Hoofdwerk
    Borstwerk/Hoofdwerk

    Cimbelster






    Mechanische Traktur und Registratur.

    Gemischte Stimmen:

    Pedaal Nachthoorn 2 II
    C
    2 (gedackt)
    1 (offen)
    Pedaal Mixtuur V
    C c0
    2 2/3 2 2/3
    2 2
    1 1/3 1 1/3
    1 1
    2/3 1
    Rugwerk Mixtuur IV
    C F f0 f1 f2
    1 1 1/3 2 2 2/3 4
    2/3 1 1 1/3 2 2 2/3
    1/2 2/3 1 1 1/3 2
    1/3 1/2 2/3 1 1 1/3
    Rugwerk Sesquialter II
    a0
    2 2/3
    1 3/5
    Hoofdwerk Mixtuur IV-V
    C c0 c1 c2
    2 2 2/3 4 5 1/3
    1 1/3 2 2 2/3 4
    1 1 1/3 2 2 2/3
    2/3 1 2 2
    1 1/3 2
    Hoofdwerk Scherp III-IV
    C c0 c1 c2 c3
    1 1 1/3 2 2 2/3 4
    2/3 1 1 1/3 2 2 2/3
    1/2 1 1 2 2
    2/3 1 1 1/3 1 1/3
    Hoofdwerk Cornet V
    c1
    8
    4
    2 2/3
    2
    1 3/5
    Bovenwerk Mixtuur III-IV
    C c0 c1 c2
    2 2 2/3 4 4
    1 1/3 2 2 2/3 2 2/3
    1 1 1/3 2 2
    1 1 1/3 2
    Borstwerk Cornet V
    c#1
    8
    4
    2 2/3
    2
    1 3/5