Hervormde Kerk, Yerseke (2019)

Die Firma Flentrop baute 1951 eine neue Orgel für die Reformierte Kirche in Yerseke. Die Gehäuse ist ein Entwurf des Architekten J.W. Janzen. Das Instrument in der reformierten Kirche von Yerseke ist eine sehr solide Orgel. Es wurde zu einer Zeit entworfen und gebaut, als eine wesentliche Änderung im Orgelbau stattfand (eine Neuausrichtung auf den mechanisch "barock" getönten Orgel-Typ). Es ist eine der früheren Orgeln, in denen Dirk A. Flentrop sein Fachwissen für diesen Organtyp vorstellte, den er nach dem mechanischen Schubladensystem baute. Diese Orgel hat einen schönen Klang und die Mensuren sind ziemlich breit, es ist definitiv kein neobarocker Klang.

flentrop1951

Trotz der sehr charakteristischen Elemente und Eigenschaften gibt es auch schwächere Punkte. Die Qualität der Zungen liegt leider unter dem Niveau, das heutzutage als wünschenswert angesehen wird. Die weitere Klangstruktur ist zwar kennzeichnend für die vorgenannte Bauzeit, wird aber auch heute anders gemacht („benutzerfreundlicher“ und auf den zeitgemäßen Einsatz im Gottesdienst zugeschnitten).

1975/76 wurde die Orgel vom Erbauer an die neue Westwand der Kirche verlegt. Ein pneumatischer Drucktremulant wurde von Flentrop eingebaut und die Zungen wurden überarbeitet. Die Firma Nijsse führte 2007 umfangreiche Wartungsarbeiten durch. Daraufhin wurde der Spitsgedekt 16 des Pedals durch einen Eichen Bourdon 16 ersetzt. Auch hier wurden die Zungen überarbeitet. Leider ohne das erwünschte Ergebnis, da die Zungen noch instabil waren.

Im Juli begannen die Arbeiten an der Flentrop-Orgel. Der Regaal 8' wurde durch einen völlig neuen Dulciaan 8' ersetzt, wobei die große Oktave in halber Becherlänge in Verbindung mit der verfügbaren Höhe des Gehäuses hergestellt wurde. Die Hoofdwerk Trompet 8' wurde ebenfalls erneuert, wobei die Becher wiederverwendet wurden. Das Pedal Fagot 16' bekam neue Kehlen und Zungen. Um die Klangfarbmöglichkeiten der Rugwerk zu erhöhen, wurde der Scherp durch einen Sesquialter ersetzt. Pfeifen von der Scherp wurde wieder verwendet, ergänzt durch Flentrop-Pfeifen aus dem Bestand des Orgelbauers.

Der Tremulantbalgen wurde erneuert und der wirking verbessert. Darüber hinaus wurde der Spieltisch restauriert, wobei abgenutzte Elfenbein ersetzt, kaputte Registerschilde erneuert und abgenutzte Filz ersetzt wurden. Die Rückwand des Rugwerks war mit dünnem Sperrholz bedeckt und sehr zerbrechlich. Das Sperrholz wurde aktualisiert und ist nun 10 mm dick. Die Luken wurde ebenfalls so angepasst, dass die Zunge für stimmarbeiten einfach zugänglich ist. Anschließend wurde die Mechanik überprüft und eingestellt und die Intonation korrigiert.

Additional Info

  • Aktivität: Restaurierung
  • Standort: Yerseke
  • Disposition:
    Hoofdwerk, C-f3
    Prestant 8'
    Holpijp 8'
    Octaaf 4'
    Roerfluit 4'
    Spitsquint 2 2/3'
    Nachthoorn 2'
    Mixtuur V-VI 1 1/3'
    Trompet 8' (2019)
    Rugwerk, C-f3
    Gedekt 8
    Prestant 4'
    Fluit 4'
    Octaaf 2'
    Quint 1 1/3'
    Sesquialter I-II (2019)
    Dulciaan 8' (2019)

    Pedaal, C-d1
    Bourdon 16'
    Octaaf 8'
    Octaaf 4'
    Mixtuur IV 2'
    Fagot 16' (2019)
    Cinck 2'


    Koppeln
    Manuaalkoppel
    Pedaalkoppel (Hoofdwerk)
    Tremulant (Hoofdwerk)

    Gemischte Stimmen:

    Mixtuur V-VI 1 1/3'
    C c0 c1 c2 c3
    1 1/3 2 2 2/3 4 5 1/3
    1 1 1/3 2 2 2/3 4
    2/3 1 1 1/3 2 2 2/3
    1/2 2/3 1 2 2 2/3
        1 1 1/3 2
            2
    Sesquialter I-II
    C f0
    1 1/3 2 2/3
      1 3/5
    Mixtuur IV 2'
    C A g0
    2 2 2/3 4
    1 1/3 2 2 2/3
    1 1 1/3 2
    2/3 1 1 1/3